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Harzgeist – Herkunft Kräuterlikör und Rezept

Beim berühmten Harzgeist handelt es sich um einen Kräuterbitter mit 40 Prozent Alkohol. Das wohlschmeckende, kräftig-herbe Getränk wird in Wernigerode nach altem Familienrezept aus 22 verschiedenen Säften, Wurzeln und Früchten hergestellt. Es gibt unterschiedliche Abfüllgrößen, angefangen von der 0,04-Liter-Bügelflasche bis hin zu 1-Liter-Flaschen. Eng verwandt sind die Harzgeist Spezialitäten mit regionalen Produkten wie der Kräuterhexe oder dem Harzer Grubenlicht, aber auch mit weltweiten Verkaufsschlagern wie Underberg, Kümmerling oder Jägermeister.

Lagerung und Haltbarkeit

Aufgrund seines recht hohen Alkoholgehalts hält sich der Kräuterlikör sehr lang. Nach Anbrechen der Flasche können die Aromen jedoch mit der Zeit verlorengehen.

Serviervorschlag

Kräuterbitter wie der Harzgeist sollen sich positiv auf die Verdauung auswirken. Deshalb werden sie gern als „Verdauungsschnaps“ getrunken. Servieren Sie ihn beispielsweise als Digestif nach einem deftigen Menü. Ob Sie ihn kalt oder warm trinken, bleibt dabei ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Darüber hinaus ist der Likör ein idealer Begleiter für gemütliche Abende und urige Wanderungen und ein guter Absacker vor dem Schlafengehen. Im Zusammenhang mit Kräuterlikören gibt es außerdem zahlreiche Rezepte für die verschiedenartigsten Longdrinks, für die sie bei uns den benötigten Harzgeist kaufen können.

Herkunft

Kräuterbitter und -liköre erfreuen sich einer langen Tradition, über die sie sich in so manchem Museum informieren können. Ab dem 13. Jahrhundert wurden sie vor allem in Klöstern und Apotheken hergestellt und als Arzneimittel angewendet. Ging es damals in erster Linie darum, mittels Alkohol heilkräftige Stoffe aus Kräutern und Kräutermischungen zu extrahieren, werden die Liköre inzwischen weltweit als Genussmittel erzeugt. Viele Regionen in Deutschland haben ihre eigenen Spezialitäten.

Die Geschichte des Harzgeistes

Der Harzgeist Kräuterbitter ist das erste und bekannteste Produkt der in Wernigerode ansässigen Harz-Spirituosen & Wein GmbH. Bis in die 70er Jahre hinein produzierte die Firma in Quedlinburg, wurde aber im Zuge der Verstaatlichungswelle in der DDR nach Bad Harzburg verlegt. Mitte der 80er Jahre zog das Unternehmen nach Braunlage um, von wo aus es im Jahr 2010 wieder nach Wernigerode, zurückkehrte.

Herstellung des Harzgeistes

Der Herstellungsprozess für Kräuterliköre wird Mazeration genannt. Der Begriff steht für das Ablösen bestimmter Inhaltsstoffe des Ausgangsmediums mithilfe eines Lösungsmittels. Die Zutaten, also Kräuter, Wurzeln und Früchte, werden in reinen Alkohol eingelegt und die sich lösenden Wirkstoffe von der Flüssigkeit aufgenommen. Diese wird anschließend nochmals mit Alkohol versetzt und zum Abschluss durch Hinzufügen von Wasser auf den gewünschten Alkoholgehalt reduziert. Der endgültige Geschmack entsteht durch das Abschmecken mit Zucker.

Harzgeist selber machen

Natürlich wird Ihnen niemand das originale Harzgeist Rezept verraten, dennoch müssen Sie nicht darauf verzichten, dem Völlegefühl nach dem Essen mit einem selbstgemachten Kräuterlikör entgegenzuwirken.

Zutaten

Sie benötigen lediglich eine relativ neutrale alkoholische Basis wie

  • Wodka oder Korn,
  • Zucker und Kräuter. Optimal eignen sich beispielsweise: Rosmarin, Melisse, Minze, Oregano, Salbei, Basilikum, Kamille oder Thymian

Zubereitung

  1. Je Kraut brauchen Sie jeweils zwei Gramm, entweder frisch oder getrocknet.
  2. Schütten Sie einen Liter Alkohol in ein luftdicht verschließbares Gefäß und geben Sie den Zucker und die Kräuter hinzu.
  3. Lassen Sie die Mischung vier bis fünf Wochen an einem warmen Ort ziehen.
  4. Während dieser Zeit sollten Sie das Ganze täglich gut schütteln.
  5. Gießen Sie die Flüssigkeit anschließend durch ein feines Sieb und füllen Sie den fertigen Kräuterlikör in eine dunkle Glasflasche.
  6. Wenn Sie möchten, können Sie den Geschmack mit etwas Zitronenabrieb abrunden.
  7. Zum Verfeinern eignen sich außerdem Piment, Honig, Sternanis und Agavendicksaft.